Als wir uns überlegt haben, dass wir auf Weltreise gehen wollen, kamen uns natürlich auch Gedanken und Fragen in den Kopf, was passiert, wenn etwas schief geht. Das sollte uns jedoch nicht abhalten, denn wir haben eine ganz besondere Einstellung diesen Problemen gegenüber entwickelt. Wenn etwas schief geht, dann ist das so. Daran können wir im Vorfeld sowie so nur wenig ändern. Wichtig ist, dass man die Situation annimmt, Lösungen sucht und weiter macht.
Am Ende unserer Zeit auf Mauritius ist mir wieder bewusst geworden, wie viel auf unserer Reise schief gelaufen ist. Irgendwie ja alles, wenn man mal an einen gewissen Virus denkt. Aber im Ernst, wir hatten so viel Glück im Unglück.
Im Januar hat Andrei unsere Drohne in eine Düne fliegen lassen und kurz davor noch unsere Vlog Cam bei einem Grenzübergang im Taxi vergessen. Das waren die schlimmsten Momente für uns, als wir realisierten, was das für uns bedeutet. Dabei ist uns jedes Mal das Herz für einen kleinen Augenblick stehen geblieben.
Unsere Dohne hat einen Modus, in dem sie automatisch um das gewählte Ziel fliegt. Andrei hatte die Drohne auf sich selbst eingestellt und ist in Namibia auf der wunderschönen roten Düne entlang gelaufen. Aus irgendeinem Grund, den uns auch der Support nicht mitteilen konnte, haben die Sensoren nicht erkannt, dass auf der Flugbahn der Drohne eine sandige Wand liegt. So ist die Drohne ohne zu bremsen oder umzulenken in die Düne gecrashed.
Als Andrei realisierte, dass seine Dohne abstürzte, ist er noch hinterher gesprungen, aber auch dieser wilde Sprung hat nichts daran geändert, dass unsere Drohne hier ihr Ende gefunden hat. Voll mit Sand und gebrochenen Propellern war unser Drohnen Abendteuer schneller vorbei als wir es uns vorstellen konnten. Damit hatten wir tatsächlich gut 1.400 Euro in den Sand gesetzt.
Glück im Unglück, wie es bei uns so oft der Fall war, konnten wir die Drohne durch unsere Garantie reparieren lassen. Wir hatten keine weiteren Ausgaben und wieder eine völlig flugtaugliche Drohne. Ähnliches Glück hatten wir dann auch mit unserer kleinen Vlog Cam.
Während unserer Zeit in Simbabwe und Sambia haben wir bei unserem Ausflug zu den Victoria Falls unsere Vlog Cam im Taxi liegen gelassen. Das ist ja an sich schon sehr unglücklich gelaufen, hinzu kommt, dass das Taxi in Sambia ist, während wir in Simbabwe waren und durch unser Visum nicht zurück konnten.
Manchmal frage ich mich, ob wir solche Situationen irgendwie anziehen oder warum gerade uns so etwas andauernd passiert. Wir haben an dem Abend, als es uns aufgefallen ist, unseren Host um Hilfe gebeten, damit wir die Kamera zurück bekommen. Tatsächlich konnte der Taxi Fahrer ausfindig gemacht werden und die Kamera hat ihren Weg zu uns gefunden. Wie viel Glück kann man eigentlich haben?!
Natürlich waren diese zwei Vorfälle nicht alles, was unserer Technik Ausrüstung passiert ist.
Im Februar ist unsere Spielreflex beim Fotoshooting von einer Welle erwischt worden. In Mosambik sind wir früh morgens zu einem Fotoshooting aufgebrochen und wollten an der rauen Küste ein paar Bilder aufnehmen. Die Wellen sind hier besonders stark und schlagen mit hohen Spritzern gegen die Steinküste.
Dass wir bei dieser Aktion nass werden, war uns schon klar, damit war zurechnen. Die Kamera jedoch stand so weit entfernt, dass eigentlich – ich betone eigentlich – nichts hätte passieren können. Dennoch ist Salzwasser in die Kamera eingedrungen und auf dem Spiegel gelandet.
Die Reinigung ist schwierig, teuer und nicht ohne spezielles Reinigungsset zu machen. Wir konnten eine Weile keine Fotos aufnehmen und sind auf unser iPhone umgestiegen. Die Qualität der Bilder ist immer noch gut, aber nicht zu vergleichen mit einer Spiegelreflexkamera. Mittlerweile haben wir eine Neue, die alte wird gerade gereinigt. Da Andrei sich schon länger eine neue Kamera gewünscht hatte, war das der richtige Moment, um die Kamera auszutauschen.
Als im März noch die erste Kreditkarte gehackt wurde, fühlte ich mich das erste Mal so richtig hilflos. Dass unsere Technik verloren oder defekt war konnte ich ganz gut akzeptieren, denn das war eindeutig unsere Schuld. Letztendlich sind das alles nur Dinge, an die mein Herz nicht hängen sollte, aber als mehrfach Geld von meiner Kreditkarte gezogen wurde, war das Gefühl betrogen zu werden so stark.
Ich war so froh, dass ich mein Konto über eine App einsehen kann und auch sofort Meldung bekomme, wenn es Geldbewegungen gibt. Gerade auf Mauritius angekommen, saßen wir auf der Hälfte unserer Anreise zum Apartment zum Mittag. Die Abbuchung von 150 Euro kamen im ersten Moment komisch vor, denn wir hatten die Buchungen für das Apartment über Andreis Karte getätigt. Dann, Minuten später kam die zweite und auch gleich die dritte Abbuchung. Alle identisch, vom gleichen Geldautomaten und nicht auf Mauritius. Da musste also definitiv etwas nicht stimmen.
Ich habe meine Karte sofort gesperrt und den Kundenservice kontaktiert. Mir wurde sofort geholfen. Dadurch fühlte ich mich nicht mehr ganz so hilflos, aber dennoch betrogen. Ich kann nur immer wieder sagen, wie froh ich bin, dass mir so schnell aufgefallen ist, dass etwas nicht stimmt.
Die Bank hat uns das gesamte Geld erstattet, wir haben eine neue Karte gesendet bekommen und alles wurde zurückgesetzt. Letztendlich haben wir keinen Schaden aus der Sache getragen, was mir wieder vor Augen führt, wie viel Glück wir doch immer wieder haben.
Abgesehen von all den Dingen, die defekt, geklaut oder verloren waren, gibt es noch etwas, dass bei uns so richtig schied gelaufen ist. Um ehrlich zu sein, ich habe die ganze Zeit damit gerechnet, dass es uns erwischt, denn irgendwann ist es einfach so weit.
Das war der wohl schlechteste Tag auf unserer Weltreise. Da kann man noch so vorsichtig sein, irgendwann erwischt es einen dann doch. Wir waren am Vorabend noch lecker Essen. Es gab Thali, ein typisches indisches Gericht, das aus mehreren Curry Arten besteht, die auf einem großen Tablett angerichtet sind. Wir haben auf Mauritius schon öfter Thali gegessen und es immer sehr genossen.
Die folgende Nacht war nicht besonders erholsam, da wir abwechselnd die zwei Badezimmer in unserem Apartment besuchen mussten. Ich bin mir nicht sicher, woran es gelegen hat, aber uns ging es einfach richtig mies.
Als wir die Reise geplant haben, haben wir nur an die schönen Orte, die guten Erfahrungen und den Spaß gedacht. Natürlich haben wir eine Reiseapotheke dabei, aber dabei hofft man doch, dass man davon nichts verwenden muss. Letztendlich waren wir beide sehr froh, dass wir die Grundausstattung für solche Fälle dabei haben. Ich habe in der Vorbereitungszeit oft gelesen, dass man darauf verzichten kann, da es überall Apotheken gibt. Klar gibt es dir, aber jetzt mal ehrlich, in so einer Situation wollte keiner von uns loslaufen und Medikamente besorgen.